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Werkstatt Eschwege / TRANSNATIONALE PROJEKTE / Jugend erinnert

Bildungsreise nach Krakau

Vom 3. bis zum 7. Februar 2025 fuhr eine Gruppe von 21 Schülern aus unterschiedlichen Schulformen der Beruflichen Schulen in Eschwege mit ihren Lehrern und der hauptverantwortlichen Sozialarbeiterin Katrin Kellmann von der Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V. mit dem Bus nach Krakau. Übernachtet wurde in einem Jugendhotel in der Innenstadt.

Die Schüler wurden durch verschiedene Vorbereitungstreffen auf die Reise vorbereitet, in denen unter anderem in Gruppen verschiedene Themen des Holocaust bearbeitet wurden.

Die polnische Stadt Krakau, ein kulturelles Zentrum voller Geschichte und Leben, wurde für die Gruppe von Schülerinnen und Schülern zu einem Ort des Gedenkens und der Auseinandersetzung mit der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg.

Die Anreise wurde genutzt, um die Ergebnisse der Gruppenarbeiten aus den Vorbereitungstreffen den Mitschülern vorzustellen. Anschließend wurde der Film „Schindlers Liste“ angesehen, und ein Arbeitsauftrag zum Film bearbeitet.

Am zweiten Tag fuhr die Gruppe mit dem Bus nach Auschwitz (polnisch: Oświęcim). Dort wurde das Stammlager des Museums Auschwitz sowie das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht. Es ist das größte Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis.

Unsere Gruppe besichtigte die Gebäude der Lager, die Gaskammern und die Baracken, die die unmenschlichen Lebensbedingungen der Insassen verdeutlichten. Besonders eindrucksvoll war der Raum mit den aufgehäuften persönlichen Gegenständen der Opfer. Hier wurden Koffer, Brillen, Schuhe und Haare ausgestellt. Das Museum Auschwitz ist heute ein Gedenkort, an dem die Gräueltaten des Holocaust dokumentiert und die Erinnerungen an die Opfer bewahrt werden.

Am dritten Tag hatten wir einen zweistündigen Workshop im Museum Auschwitz. Hier haben wir das Thema „Kinder in Auschwitz“ in Gruppen erarbeitet und unsere Ergebnisse anschließend vorgestellt. Nach dem Workshop sind wir zum Schloss von Oświęcim gelaufen. Dort hatten wir eine Stadtführung und besuchten unter anderem eine Synagoge. Bei der Stadtführung wurde unter anderem auf die Bedeutung von Auschwitz III-Monowitz eingegangen.

Am vierten Tag besichtigten wir das Krakauer Ghetto, das 1941 von den Nazis für die jüdische Bevölkerung errichtet wurde. Auf engem Raum lebten tausende von Juden unter katastrophalen Bedingungen, bevor sie in Konzentrationslager verschleppt wurden. An den Gedenkstätten und Denkmälern erinnerte die Gruppe an die Opfer, die hier lebten und litten. Nach dem Besuch des Ghettos besichtigten wir Oscar Schindlers ehemalige Emaillenfabrik. Dieser Ort ist jetzt ein allgemeines Museum über den Zweiten Weltkrieg.

Nachmittags trafen wir eine Zeitzeugin, die den Holocaust in Krakau überlebt hat. Im Vorfeld wurde das Gespräch vorbereitet, sodass die Schüler viele Fragen stellen konnten. Dieser sehr emotionale Moment war eine besondere und intensive Erfahrung für alle.

Die Gedenkstättenfahrt nach Krakau hat uns Teilnehmern die Augen geöffnet für die Tragödien, die sich während des Zweiten Weltkriegs abgespielt haben. Aber sie hat auch gezeigt, dass Erinnern und Gedenken zentrale Aufgaben der heutigen Gesellschaft sind, um sicherzustellen, dass solche Verbrechen niemals wieder geschehen. Denn: Zukunft braucht Erinnerung.

Bei einem Nachbereitungstreffen gaben die Schüler Feedback zur Bildungsreise. Dabei kam heraus, dass eine solche Fahrt unbedingt wiederholt werden muss. Die Planungen für eine erneute Fahrt im kommenden Schuljahr laufen bereits.

Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung beim Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH (Zentralstelle) und der Sanddorf-Stiftung, ohne die diese Fahrt so nicht hätte durchgeführt werden können. Schirmherr ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem Bundesprogramm „Jugend erinnert“.

Zeitzeugengespräch in Krakau

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